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Reisebericht Südostasien 2004 Siem Reap - Angkor

Sonntag 15.02.2004

Kambodscha Karte mit Siem Reap Penh Ticket nach Siem Reap Um 6:30 kam wieder unser Taxifahrer und brachte uns zum Hafen. Wir bestiegen ein kleines Schnellboot, das uns von Phnom Penh über den Tonle Sap nach Siem Reap bringen sollte. Innen war es durch die getönten Scheiben furchtbar dunkel und außerdem bitterkalt, die pustende Klimaanlage hatten wir direkt hinter uns. Leider waren unsere Jacken im Koffer und dieser irgendwo im Gepäckraum des Bootes. Die Sitze waren unbequem, draußen war es auch unangenehm, denn der Fahrtwind blies uns recht kräftig um die Ohren. So zogen sich die 5 ½ Stunden Fahrt ganz schön in die Länge. Im Schiff war auch eine deutsche Reisegruppe, die alle warm angezogen waren, sie wussten offensichtlich Bescheid. Die schreckliche kalte Fahrt ging dann gegen halb eins zuende, denn das Boot hielt an.
Wir gingen nach draußen und waren etwas verwirrt, den eigentlich gab es kein Land, sondern nur viele kleine Boote, wir waren mitten auf dem Tonle Sap See. Auf dem Dach des Bootes stand ein Mensch, der einen Zettel mit unserem Namen in der Hand hielt und nachdem wir unser Gepäck ergattert hatten, folgten wir ihm auf ein kleines Boot.
Wir fuhren durch ein schwimmendes Dorf, kamen dann durch einen sehr flachen Fluss, wahrscheinlich konnte uns das Schnellboot nicht weiter bringen, weil der Fluss viel zu wenig Wasser führte. Die Fahrt mit dem kleinen Bötchen war aber nett und außerdem nicht mehr kalt. Wir legten dann irgendwann am Ufer an und der Mensch mit unserem Namenszettel bedeutete uns ihm zu folgen.

auf dem Tonle Sap Haus auf dem Tonle Sap

Vorbei an sehr armseligen Hütten kamen wir dann zu einer Art Strasse, wo wir ein Taxi, ein uraltes klappriges Auto vorfanden, das uns zu unserem Hotel in Siem Reap bringen sollte. Das erste Hotel, das uns gezeigt wurde, gefiel uns überhaupt nicht, das zweite war etwas netter und wir nahmen es.

unser Hotel in Siem Reap unser Hotel in Siem Reap

Wir stellten nur unser Gepäck ab, und fuhren dann mit einem Motorradtaxi mit Anhänger in die Stadt zur alten Markthalle. Wir aßen dort in einem Restaurant unser verspätetes Mittagessen, und liefen dann noch eine wenig in dem Städtchen herum. Was wir sahen gefiel uns gut, ein sympathischer kleiner Ort.

Strasse in Siem Reap Restaurant in Siem Reap

Gegen 16:00 waren wir zurück im Hotel und wurden um 16:30 wieder von dem Taxifahrer abgeholt und fuhren zur Ticketstelle für Angkor Wat. Ab 17:00 kann man die Tickets kaufen, die dann für den Abend und den nächsten Tag gelten, oder für drei Tage oder eine Woche. Für ein Ticket ab drei Tage braucht man ein Passfoto, das dort auch gemacht wird und nichts kostet. Man bekommt dann einen netten Ausweis mit Foto, den man als Souvenir behalten darf. Wir fuhren dann zum Wat Angkor und sollten uns dann den Sonnenuntergang ansehen. Irgendwie hatten wir uns das aber anders vorgestellt, denn die Sonne ging in unserem Rücken unter, der Tempel war schon geschlossen und so war das nicht ganz so beeindruckend, wie wir es uns vorgestellt hatten.
Nachdem die Sonne untergegangen war, fuhren wir zurück nach Siem Reap wieder in die Gegend des alten Markts. Wir suchten und fanden ein nettes kleines Restaurant und blieben dort noch bis gegen 22:00 und gingen dann in unser Hotel.

Abendstimmung am Wat Angkor Abendstimmung am Wat Angkor

Angkor die ehemalige Hauptstadt des Khmer-Reiches liegt ca. 300 km nordwestlich von Phnom Penh. Auf einer Fläche von etwa 500 qkm sind die Ruinen der Tempelstadt im Übergangsbereich zwischen der fruchtbaren Tiefebene nahe dem Tonle Sap und den trockeneren, etwas höheren Waldgebieten nahe der Hügelkette Phnom Koulen verstreut. 1431 eroberten und zerstörten die Siamesen die Stadt, die Bewohner flüchteten. Angkor geriet in Vergessenheit und wurde in den nächsten 400 Jahren vom Urwald überwuchert. Immer wieder tauchten Gerüchte von einer sagenhaften Stadt im Dschungel auf, aber erst der französische Naturforscher Henri Mouhot, der 1840 auf Anregung von Missionaren das Gebiet bereiste, machte die Stadt der Welt wieder bekannt. Die Stadt Angkor wurde 889 als "Yashodharapura" gegründet. Sie Bestand in ihrer Blütezeit (etwa um 100) aus mehreren Ortschaften und Zentren, die sich von Westen nach Osten über eine Strecke von ca. 30 km, von Norden nach Süden über ca. 20 km erstreckten. Ein Bewässerungssystem aus rechteckigen künstlichen Seen, Dämmen, Schleusen und Gräben leitete die Wassermassen des Monsunregens während der Trockenzeit auf die Reisfelder. So konnten mit zwei oder drei Ernten im Jahr mehrere 100.000 Menschen ernährt werden.

Angkor ist eine Tempelstadt für die wiedergeborenen Götter. Die Khmer glaubten, dass ihre Könige wiedergeborene Götter seien, deshalb legten sie Tempelstädte an, die den Meru, den heiligen Berg der Hindus, symbolisieren.

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Montag 16.02.2004

Um 8:30 holte uns der Taxifahrer ab und wir fuhren als erstes zum Angkor Wat. Er wurde 1113-1150 erbaut. Als einzige Tempelanlage ist Angkor Wat nach Westen ausgerichtet, alle anderen Tempel sind nach Osten orientiert. Der König weihte den Tempel Vishnu.
Die Anlage umschließt ein Rechteck von etwa 1500 m Länge und 1300 m Breite, das von einem 65 m hohem Mittelturm beherrscht wird. Ein Dammweg führt über den 200 m breiten Umfassungsgraben hinweg zum westlichen Gopuram (Torturm) der äußeren Umfassungsmauer. Jenseits des Gopuram erstreckt sich der heilige Bezirk.

Wat Angkor Wat Angkor

Der Tempel erhebt sich auf einer von dreifach gestaffelten Terrassen gebildeten Pyramide. Die Terrassen sind untereinander durch Galerien verbunden. Die unterste Galerie ist reich mit Flachreliefs geschmückt, die Szenen aus Hindu Epen darstellen. Zwölf sehr steile Treppen, mit jeweils 40 Stufen führen zu den Türmen hinauf.
Wir hielten uns über zwei Stunden in diesem beeindruckenden Tempel auf. Rolf wagte sogar den Aufstieg zu den Türmen, aber ich hatte Angst, dass ich beim hinuntergehen doch erhebliche Schwierigkeiten haben würde, denn für Leute mit Höhenangst sind die Treppen nicht geeignet.

Ta Prohm Ta Prohm

Als nächsten Tempel hatten wir uns Ta Prohm oder auch "Dschungeltempel" auserkoren.
Weil es so viele Bauwerke in Angkor gab, entschlossen sich die Archäologen einen der Tempel so zu belassen, wie sie die gesamte Tempelstadt bei ihrer Entdeckung vorgefunden hatten. Die mächtigen Wurzeln der Urwaldriesen "umarmen" die Türme, Fassaden, Portale und Mauern. Sie sprengen selbst die dicksten Wände, doch bewahren sie sie gleichzeitig durch ihre Umklammerung vor dem Einsturz. Das wilde Durcheinander von eingestürzten Türmen und Galerien macht den gesamten Tempel zu einem unheimlichen Labyrinth. Wären nicht die anderen Touristen gewesen, hätten wir uns als Entdecker des Tempels fühlen können. Auch hier hielten wir uns über zwei Stunden auf.
Dieses Mal mussten wir aber nicht den ganzen Weg zurückgehen, denn der Tempel hat noch einen zweiten Ausgang, wo unser Taxi auf uns wartete.
Langsam hatten wir Hunger und so fuhren wir zurück zum Wat Angkor und unser Fahrer führte uns in ein Restaurant gegenüber. Wahrscheinlich bekam er dort Provision, denn das Essen war nicht besonders gut und ziemlich fade.

Ta Prohm Ta Prohm

Nach dem Mittagessen fuhren wir noch zu einem etwas abseits gelegenen Tempel dem Preah Khan. Der verwinkelte Komplex wurde von Jayavarman VII. Ende des 12. Jahrhunderts als Tempel und Klosterschule erbaut und wurde 1191 fertiggestellt und in den folgenden 3 Jahrhunderten mehrmals umgebaut. Wir verließen den Komplex im Osten durch den ehemaligen Haupteingang, wo sich noch ein recht beeindruckender Gopuram befindet.
Inzwischen war es fast 15:30 und wir hatten keine Lust mehr, uns Tempel anzuschauen und ließen uns von unserem Fahrer wieder in Zentrum von Siem Reap, zur alten Markthalle bringen. Zunächst hatten wir Durst und setzten uns in ein recht nett wirkendes Lokal, wo es zwar gezapftes Bier gab, aber ziemlich schreckliche Musik sehr laut brüllte und es stellte sich dann auch als ziemlich schmuddelig heraus.
Wir schlenderten dann noch durch die Markthalle, kauften alles mögliche und schauten uns vieles an.

unterwegs im Tempelgelände Preah Khan

Dann mussten wir zurück zum Hotel, denn um 19:00 holte uns unser Fahrer wieder ab und fuhr uns zu einem Restaurant, wo es ein Büffet gab und dort sollte dann auch eine Tanzveranstaltung für Touristen stattfinden.
Das Büffet war sehr vielseitig, nur leider war nicht zu erkennen, was die Töpfe und Pfannen enthielten und so wussten wir auch nicht so genau, was wir gegessen hatten. Aber es hatte geschmeckt und das ist ja schließlich die Hauptsache. Um 20:00 begann dann die Tanzveranstaltung. Es wurden mehrere Verschiedene Tänze aufgeführt und so bekamen wir einen kleinen Einblick in die Tänze der Khmer. Zum Teil konnten wir Ähnlichkeiten mit Thailändischen Tänzen, aber auch ceylonesischen Tänzen feststellen. Das Tanzen dauerte eine Stunde, und weil unser Fahrer gemeint hatte, dann sei dort auch alles zu Ende, hatten wir ihn gebeten um 9:00 wieder da zu sein. Es war aber nur das Tanzen beendet, wir hätten noch gut dort sitzen bleiben können. So ließen wir uns dann wieder an der Markthalle absetzen und fanden dann noch ein richtig nettes Restaurant, wo man wunderbar auf der Terrasse sitzen konnte, das Draught Beer wurde aus der Nachbarkneipe geholt.

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Dienstag 17.02.2004

Um 10:00 holte uns unser Fahrer wieder ab und wir fuhren wieder zu den Tempeln. Als erstes wollten wir den Bayon besichtigen, der mitten in der königlichen Stadt Angkor Thom liegt. Sie erstreckt sich über 9 qkm und wurde von Jayavarman VII. erbaut. Um nach Angkor Thom zu kommen, muss man durch eines der vier Stadttore, die gekrönt sind von in vier Himmelsrichtungen blickenden Steingesichtern. Die untere Hälfte des Tores stellt einen Elefanten dar, der Lotusblüten mit seinem Rüssel pflückt. Die Brücken, die über einen hundert Meter breiten Graben (der damals Wasser und gefährliche Krokodile enthalten haben soll) zu den Toren führen, werden von Steinfiguren flankiert. Es handelt sich dabei jeweils um 54 Götter (auf der linken Seite) und 54 Dämonen (auf der rechten Seite, die je eine riesige Schlange (Naga) tragen.

Bayon in Angkor Thom Bayon in Angkor Thom

Den Mittelpunkt von Angkor Thom bildet der Tempelberg Bayon, das eigenartigste aller Baudenkmäler und der letzte große Tempel, der in Angkor erbaut wurde. Ein Gewirr von Gängen und Galerien, das durch dreifache Erweiterung des Tempels entstand, verbindet die 54 Türme untereinander. Sie alle tragen vier gewaltige Gesichter, die wieder in die vier Himmelsrichtungen blicken.

Netterweise war in diesem Tempel eine der steilen Treppen mit einer Holztreppe und Geländer versehen, so dass auch ich mich nach oben wagen konnte. Wir hielten uns über zwei Stunden dort auf, überall fühlte man sich von den riesigen Gesichtern beobachtet, erstaunlicherweise durfte man überall herumkraxeln.

Bayon in Angkor Thom Bayon in Angkor Thom

Nach einer Trinkpause in einem Restaurant fuhren wir noch zu einem weiteren Tempel, Ta Keo. Er besteht aus fünf sich nur wenig verjüngenden Stufen. Der Tempel hat eine Höhe von über 50 Metern. Auf dem obersten Plateau stehen fünf Türme, die in alle vier Himmelsrichtungen offene Türen haben. Wann der klotzige Tempel erbaut wurde, ist nicht exakt bekannt, wahrscheinlich ist er um die Jahrtausendwende entstanden. Leider waren auch hier die Stufen wieder so steil, dass ich nur die erste Stufe schaffte und dann doch aufgeben musste, wieder in der Angst nicht wieder runter zu kommen.
Während Rolf sich an den schweißtreibenden Aufstieg machte, umrundete ich den Tempel auf der ersten Stufe.

Der Tempel schein nicht so gut besucht zu sein, denn ich traf bei meiner Umrundung keine Menschenseele, so dass es mir fast schon ein wenig unheimlich zumute war.

Ta Keo Ta Keo

Gegen 14:30 waren wir im Hotel, stellten dort nur unser Fotogepäck ab und gingen dann wieder in die Stadt zur alten Markthalle. In dem netten Restaurant vom Vorabend haben wir dann gegessen, und das Essen war hervorragend und appetitlich, also alles sehr zu empfehlen.
Nach dem Essen gingen wir zu einer Kaffeepause in unser Hotel zurück. Um nicht nur immer in und um die Markthalle herumzulaufen, gingen wir die Strasse, an der unser Hotel stand einmal weiter und stellten fest, dass es auch dort jede Menge Guesthouses und Restaurants gab. Wir kamen an Mom’s Guesthouse vorbei, das ich mir eigentlich im Internet als Unterkunft ausgesucht hatte. Es sah von außen sehr nett und sauber aus, viel besser als unser Hotel.
Gegen 21:00 waren wir wieder in unserem Hotel und packten unseren Koffer.

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letzte Änderung: 27.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig

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