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Reisebericht Südostasien 2004 Phnom Penh

Freitag 13.02.2004

Kambodscha Karte mit Phnom Penh Boot fahren bei Chau Doc Um 6:00 gingen wir wieder in das Restaurant vom Vorabend zum Frühstücken. Um 6:30 sollte es eigentlich losgehen. Um 7:10 kam unser Guide und wir gingen dann zu Fuß mit unserem Handgepäck zum Fluss, der Ort wirkte noch total verschlafen, außer uns war kaum jemand unterwegs. Wir stiegen alle in kleine Bötchen, immer drei Personen in einem Boot und wurden dann von netten jungen Frauen über den Fluss gerudert.
Zuerst stiegen wir an einer Fischfarm aus, dann ging es weiter an das gegenüberliegende Flussufer. Dort stiegen wir wieder aus und sahen uns eine Siedlung an, in der überwiegend moslemische Cham wohnen. Wir schlenderten durch den Ort, warfen einen Blick auf die Moschee und kehrten zum Ufer zurück. Die kleinen Boote fuhren uns nur noch ein kurzes Stück zu einem Schnellboot, das um kurz nach 10:00 ablegte.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir die vietnamesische Grenze, dort mussten wir alle aussteigen und mit unserem gesamten Gepäck über ein anderes Boot und einen Hang hinaufklettern, wobei ein paar Jungs sich etwas Geld verdienten und das Gepäck den Hang hinaufschleppten. Dann waren es nur noch ein paar Schritte bis zu Grenzstation. Grenzsoldaten, die mich in ihrem Gehabe stark an die Grenzbeamten der DDR erinnerten, forderten uns auf vor dem Gepäckdurchleuchtungsautomaten zu warten. Wir hatten zwar diese auf Vietnamesisch vorgetragene Aufforderung nicht verstanden, aber der Reiseleiter hatte uns gesagt, was wir tun sollten.

Moschee im Cham Dorf Boot fahren bei Chau Doc

Wir waren die ersten in der Schlange und sollten das Gepäck auf das Band legen, dann auf den Tisch und dann doch wieder auf das Band. Das Gepäck wurde malerisch vor dem Automaten drapiert, dann sollten wir uns dazustellen und das Stilleben wurde dann fotografiert. Dann kam der Koffer doch auf den Tisch und wir mussten ihn auspacken, nach der Dreckwäschetüte hatten sie die Nase voll und wir konnten alles wieder einpacken. Alle anderen Mitfahrer waren inzwischen verschwunden. Warum wir als einzige auspacken mussten, werden wir wohl nie erfahren.

Vietnam Immigration Kambodscha Immigration

Dann ging es den steilen Abhang wieder runter und über das andere Boot wieder in unser Schnellboot. Kurz danach kamen dann die Grenzer alle ins Boot, der Fotograf knipste wieder bei der Kontrolle eines Reisepasses. Dann verschwanden sie wieder, nahmen aber die Pässe wieder mit und das Boot fuhr los. Am Ufer sahen wir unseren Guide mit unseren Pässen entlang laufen. Wir fuhren nur ein kurzes Stück, dann waren wir an der kambodschanischen Grenze und mussten wieder aussteigen, dieses Mal aber ohne Gepäck und an einem richtigen Anlegesteg. Wir bekamen unsere Pässe zurück und kamen zu einem gepflegten Garten in dem ein paar Häuschen standen, eines davon war die Passkontrolle. Die Beamten waren ausgesprochen freundlich, alles wirkte sehr sauber und es ging auch sehr schnell. Eben nicht mehr sozialistische Volksrepublik, sondern Königreich.

Visum Kambodscha unterwegs nach Kambodscha

Um 11:00 fuhr das Boot wieder ab und wir kamen um 13:00 in Phnom Penh an. Auf dem Boot hatten wir bei dem Guide, der offensichtlich bei einer kambodschanischen Agentur angestellt war, gleich die Bootsfahrt nach Siem Reap für den übernächsten Tag gebucht. Außerdem hatte er uns noch das Hotel Asia empfohlen, das ich mir auch schon übers Internet herausgesucht hatte. Die Bootsfahrt beinhaltete auch den Transfer zum Hotel.
Das Hotel war mit 20 USD mit Frühstück auch nicht teuer, die Zimmer waren in Ordnung, nichts besonderes aber sauber. Zunächst stillten wir unseren Hunger im Hotelrestaurant, das Essen war lecker, aber auch nicht ganz billig.

Asia Hotel in Phnom Penh Blick aus dem Hotelfenster in Phnom Penh

Zunächst wollten wir Geld tauschen, fanden an der zentralen Markthalle auch einen Geldwechsler und gaben ihm 50 Euro und waren echt verblüfft, dass wir dafür 62 USD bekamen. Beim Weitergehen bemerkten wir dann auch, dass wirklich alles auch in Dollar ausgepreist war. Irgendwie scheinen selbst die Kambodschaner ihre eigene Währung nicht wirklich zu verwenden. Wir bekamen, dann beim bezahlen auch immer Dollar zurück, wenn wir es nicht passend hatten, lediglich Beträge unter einem Dollar wurden in Riel ausgezahlt.
Da wir beschlossen hatten, nun doch von Bangkok nach Koh Samui zu fliegen, suchten und fanden wir das Büro von Bangkok Airways und buchten unsere Flüge von Siem Reap nach Bangkok und weiter nach Koh Samui. Wir wurden dann noch darauf hingewiesen, dass es billiger sei, auch gleich den Rückflug von Koh Samui nach Bangkok zu buchen.
Auf dem Rückweg kamen wir an einem netten Biergarten vorbei und so gingen wir auch hinein und wollten ein Bier bestellen. Es tauchte nicht nur ein Kellner auf, sondern auch zwei Mädels, die eine wollte uns zu Tiger Beer überreden, die andere zu Angkor Beer. Eigentlich wollten wir Angkor trinken, aber irgendwie hatte es ein Missverständnis gegeben, und so bekamen wir doch Tiger Bier und einen großen Kübel mit Eiswürfeln.
Gegen 18:00 waren wir wieder im Hotel, nutzten dort noch den sehr preiswerten Internet Service und schrieben anschließend noch ein paar Ansichtskarten.
Das Abendessen fiel dann aus, wir waren noch satt von dem verspäteten Mittagessen.
Kambodscha liegt in Südostasien und gehört zu der unter französischer Kolonialherrschaft zusammengefassten Region Indochina. Es grenzt an Vietnam, Laos und Thailand. Die kambodschanische Küste erstreckt sich am Golf von Thailand auf etwa 340 Kilometer. Die Fläche des Landes umfasst 181.035 qkm – damit ist Kambodscha ungefähr halb so groß wie Deutschland oder etwas mehr als doppelt so groß wie Österreich. Die Hauptstadt des Landes ist Phnom Penh. Der 500 Kilometer lange Mekong ist die Lebensader Kambodschas und teilt das Land in Nord und Süd.
Der Tonle Sap See, einst ein Meeresarm, ist der größte Binnensee Südostasiens. Heute leben etwa 12 Millionen Menschen in Kambodscha, davon 1,7 Millionen in der Hauptstadt Phnom Penh. Rund 90 Prozent der kambodschanischen Bevölkerung gehören dem Volk der Khmer an. Dies macht das Land zu einem der ethnisch homogensten Länder in Südostasien. Außerdem gibt es verschiedene Minderheiten z.B. Chinesen, Vietnamesen, Cham und Bergstämme wie die Khmer Loeu.
Phnom Penh ist die Hauptstadt Kambodschas und liegt am Zusammenfluss der Flüsse Mekong, Bassac und Tonle. Sie wurde 1372 von einer reichen Khmer-Frau namens Penh als Kloster gegründet, nachdem sie vier Buddha-Statuen am Ufer des Mekongs fand. Überall in der Stadt trifft der Besucher auf Relikte der französischen Kolonialzeit, von Bäumen gesäumte Boulevards und charmanten Cafes.

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Sonnabend 14.02.2004

Um 9:00 kam der Taxifahrer, der uns schon am Vortag zum Hotel gefahren hatte und brachte uns einen Kollegen mit, der uns Phnom Penh zeigen sollte. Unser erster Besichtigungspunkt war der Königspalast und die "Silver Pagoda".

Königspalast in Phnom Penh Königspalast in Phnom Penh

Der Königspalast wurde im Jahre 1866 von den Franzosen gebaut. Innerhalb der Mauern liegen verschiedene Gebäude, von denen die Thronhalle das wichtigste ist. Dieses Gebäude im Khmer-Stil wurde erst 1917 gebaut. Es dient lediglich zu besonderen Anlässen wie der Krönung eines neuen Königs und zum Empfang ausländischer Botschafter. Zur Thronhalle gehört ein 59 Meter hoher Turm. Südlich der Thronhalle liegen die Königliche Schatzkammer und die Villa Napoleons III. Diese Villa war 1866 gebaut worden, allerdings nicht in Kambodscha, sondern in Ägypten. Dort diente sie der französischen Kaiserin Eugenie als Unterkunft während der Zeremonie zur Eröffnung des Suez-Kanals. Ein Jahr später schenkte Napoleon III die Villa dem kambodschanischen König. Sie wirkt auch völlig fehl am Platze und passt überhaupt nicht zu den anderen Gebäuden. Der Wohnbereich des Königs im Palast kann nicht besichtigt werden.

Königspalast in Phnom Penh Königspalast in Phnom Penh

Der nördliche Bereich des Palastgeländes dient der Silbernen Pagode. Die überwiegend aus Holz errichtete Pagode wurde 1866 von König Norodom erbaut und 1962 von Sihanouk erweitert und renoviert. Der Boden der Pagode ist mit über 5000 Silberplatten ausgelegt, daher auch ihr Name.
Die wichtigste Buddha-Statue in dem Tempel ist, wie auch im Königstempel in Bangkok, ein Smaragd-Buddha, der allerdings nicht wirklich aus Smaragd(en), sondern aus Bakkarat-Kristall gearbeitet wurde. Die Statue stammt aus dem 17. Jahrhundert. Hinter dem Smaragd-Buddha befindet sich eine weitere Buddha-Statue aus dem Jahre 1906. Diese ist aus 90 Kilogramm purem Gold und geschmückt mit 9584 Diamanten. Die Innenseite der rund 600 Meter langen Umfassungsmauer der Silbernen Pagode ist mit Wandmalereien geschmückt, die Szenen aus dem Ramayana-Epos darstellen. Östlich der Pagode steht ein Reiterstandbild König Norodoms - doch eigentlich ist es ein Reiterstandbild des französischen Kaisers Napoleon III. Von der Originalstatue wurde lediglich der Kopf entfernt und durch eine Abbildung König Norodoms ersetzt.
Unser zweiter Besichtigungspunkt war das Nationalmuseum. Das Museum liegt unmittelbar nördlich des Palastgeländes. Das Gebäude wurde von einem französischen Architekten im Khmer-Stil entworfen und 1917/18 erbaut. Die wichtigsten Ausstellungsstücke des Museums sind Skulpturen aus der Angkor-Zeit und davor. Auf uns wirkte das Museum etwas unsortiert und unübersichtlich mit vielen Buddhas und Töpfen. Bei den meisten stand ein Schild: Herkunft: unbekannt aus unbekannter Zeit.

Silberne Pagode Wat Phnom in Phnom Penh

Unsere dritte und letzte Besichtigung war der Wat Phnom. Er liegt mitten in der Stadt auf einem Hügel. Der erste Tempel wurde 1372 erbaut. Die aus Holz errichtete Pagode wurde 1806 durch einen Betonbau ersetzt, 1926 erneut renoviert, erhielt sie ihr heutiges Aussehen. Über eine große Treppe, auf der wir einen Skorpion trafen, gelangten wir zum Tempel in dem wirklich viele Buddhastatuen zu sehen warn.
Wir ließen uns von unserem Fahrer am Central Market absetzen, ein 1936 von den Franzosen errichtetes Gebäude im Art Deco Stil. Um die Halle herum stehen viele Buden, die alles mögliche verkaufen, aber doch nicht so recht zum Kauf anregend. Alles war ziemlich düster, eng und unübersichtlich, stickig und heiß. Also verließen wir die Markthalle wieder, kamen aber auf der falschen Seite heraus und mussten noch einmal hindurch, um in die Richtung unser Hotels zu kommen.
In der kleinen Strasse neben unserem Hotel gibt es viele chinesische Restaurants, die sich auf Nudeln spezialisiert haben. Vor jedem steht ein Nudelmacher, der für jeden Gast die Nudeln ganz frisch zubereitet. Aus dem Teig wird eine kleine Rolle geformt, die dann in die Länge gezogen und zusammengelegt wird, Dann wird das ganze wieder in die Länge gezogen und zusammengelegt usw. bis nudeldünne Fäden entstehen, die dann in einen Topf mit Brühe geworfen werden. Wir hatten aber zunächst einmal Durst und setzten uns in das Black & White Café, gegenüber den Nudelrestaurants. Da wir noch Pflaster brauchten gingen wir wieder auf die große Strasse und fanden dort einen Supermarkt, in dem es wirklich alles zu kaufen gab, auch Pflaster.

Nudelrestaurant Nudelzubereiter in Phnom Penh

Nun hatten wir doch Hunger und gingen zurück zu den Restaurants und setzten uns in das erste beste und bestellten Nudeln. Der Nudelmacher musste für uns seine Pause unterbrechen und zehn Minuten später hatten wir eine leckere Suppe vor uns stehen mit Nudeln, Pork und Gemüse. Dazu gab es dann einen nach nichts schmeckenden lauwarmen Tee, der aber nichts kostete. So bezahlten wir zwei Dollar für unser Mittagessen, ein preiswertes und leckeres Vergnügen.
Im Hotel machten wir ein kleines Nachmittagsschläfchen, tranken anschließend Kaffee und liefen dann noch ein wenig durch Phnom Penhs Strassen, tauschten noch einmal Euro in Dollar. Es wurde langsam dunkel und so gingen wir wieder in das Black & White Café, tranken dort etwas und kamen mit dem Besitzer ins Gespräch. Ein netter Mensch, aus Taiwan stammend, den es durch seine Heirat mit einer Kambodschanerin Anfang der neunziger Jahre nach Phnom Penh verschlagen hat.
Er war ein Fan von "Novalis" einer Band aus Hannover, die wir allerdings nicht kannten, aber er hatte mehrer Schallplatten davon, alle aus den 70iger Jahren.

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letzte Änderung: 27.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig

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