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Reisebericht Kreta 2004 Pitsidia

Freitag 03.09.2004 / Sonnabend 04.09.2004

Kreta Karte Gegen 10:00 brachen wir in Agia Marina auf und fuhren über Rethimnon, Spili und Timbaki nach Pitsidia, wo wir am frühen Nachmittag ankamen.
Pitsidia liegt im Süden Kretas in der Messara-Ebene, links neben der Straße nach Matala, etwa 6 km davor. Im Gegensatz zu Matala ist Pitsidia noch vergleichsweise ruhig und verschlafen, keine großen Hotels. Auch ist es den „Pitsidianern“ gelungen, den alten Ortscharakter trotz mehrerer neuer Tavernen zu erhalten, es ist zum Teil sogar noch schöner geworden.
Alte fast verfallene Häuschen werden von diversen Ausländern erworben und liebevoll restauriert. Im Vergleich zu 1982, als ich das erste Mal dort war, ist Pitsidia richtig groß geworden, aber der alte Ort wurde nicht zerstört, sondern neue Häuser drumherum gebaut.

Hauptstrasse mit Acropol Blick auf Pitsidia

Wir wohnen seit Jahren immer bei Georgio und Souboulia im Akropol, einem Restaurant direkt an der Bushaltestelle, das aufgestockt wurde und so auch ein paar einfache, aber blitzsaubere Zimmer anbietet.
Georgio war im Akropol, Souboulia schlief gerade. Aber sie hatten ein Zimmer oben mit Blick auf das Nilpferd frei. Leider gab es im Akropol nichts zu essen, denn Souboulia war krank und schaffte es gerade, das Frühstück zu machen, von kochen konnte keine Rede sein. Also gingen wir in die Fabrika, die uns empfohlen worden war, bekamen dort auch etwas zu essen, aber es schmeckte überhaupt nicht und ich war den ganzen Abend und den nächsten Tag krank mit einer heftigen Magenverstimmung. So beschlossen wir dort nicht mehr essen zu gehen.

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Sonntag 05.09.2004

Mir ging es wieder etwas besser, also fuhren wir nach Matala um zu sehen, ob sich was verändert hat, hatte es aber nicht. Eigentlich war erstaunlich wenig los, aber es waren auch gerade keine Busse mit Touristen aus dem Norden da.
Matala liegt eingebettet zwischen mächtigen Sandsteinschollen in einer breiten Bucht. An den nördlichen etwa 40 Meter hohen Felshängen sind die berühmten Höhlenwohnungen der Jungsteinzeit zu finden.

Matala Matala

In den 60’er Jahren wurden die Höhlen von Hippies entdeckt, die sich dort einquartierten, von den Bewohnern Matalas gerade so geduldet, ihnen folgten in den Siebzigern Scharen von Rucksacktouristen, die auch alle in den Höhlen und am Strand schliefen, aber auch ihren Müll und Dreck überall herumliegen ließen. Nun entstanden die ersten Tavernen und Pensionen, denn es folgten die Individualtouristen, die ein Bett dem Strand vorzogen.
Inzwischen wurden dann die Höhlen eingezäunt und durften nicht mehr betreten werden, um eine völlig Verwahrlosung und auch Zerstörung zu verhindern. In den Neunzigern wurden die Höhlen gesäubert, restauriert und sind heute gegen Eintritt zu besichtigen.

Blick auf Komos Blick auf die Bucht von Messara

Die kleine Bucht wurde nach und nach ziemlich zugebaut, in den frühen Achtzigern wurden sogar die Bäume gefällt um mehr Platz zu gewinnen. Dann folgten die Pauschaltouristen und Matala platzte aus allen Nähten und zieht sich heute schon das ganze Tal hinter der Bucht entlang.
Zuerst schauten wir in den Buchladen, gleich rechts, wenn man in Matala reinkommt, etwas zurückgesetzt neben dem Hotel Zafira. Dieser Laden ist wirklich gut sortiert, es gibt Reiseführer über Kreta, Kochbücher, Bücher über Pflanzen und Tierwelt, Romane und vieles mehr und alles in Deutsch, Englisch, Französisch und tatsächlich auch Griechisch. Außerdem gibt es Zeitungen aus aller Welt und Ansichtskarten.

am Strand von Kalamaki Promenade in Kalamaki

Wir verließen Matala wieder, warfen einen Blick auf den Strand von Kommos, auch dort sah es aus wie immer und fuhren dann weiter nach Kalamaki.
Kalamaki ist eigentlich kein Dorf, sondern eine Ansiedlung am Meer. Inzwischen ist die Strandpromenade mit kleinen Hotels und Pensionen fertig, und jede Menge Tavernen mit Tischen und Stühlen auf der Promenade. Man sitzt dort direkt am Strand wirklich sehr nett, der Strand ist schön, es ist noch nicht überlaufen, eine gute Alternative zu Matala oder Agia Galini, wenn man es etwas ruhiger mag. Der Ort ist mächtig gewachsen, aber auch hier werden die Fehler des Nordens nicht wiedeholt, die Hotels und Pensionen sind alle klein und nett. Wir blieben auch ein wenig auf der Promenade, leider wehte ein ziemlich kalter, recht heftiger Wind und so war es nicht so gemütlich und wir fuhren zurück nach Pitsidia.
Gegen Abend dann ein Spaziergang durch Pitsidia, auch hier hat sich nicht so viel verändert, zum Abendessen ließen wir uns auf dem Dorfplatz nieder, hier war auch kein Wind, denn der Platz ist durch die Häuser geschützt.

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Montag 06.09.2004

Wir frühstückten kurz nach halb zehn und fuhren dann nach Mires. Mires ist das Verwaltungszentrum der Messara-Ebene, ein lebendiges Städtchen, Knotenpunkt der Busse und Schulstadt. Jeden Sonnabend ist Markt, ein Teil mit Obst und Gemüse, das die Bauern aus den umliegenden Dörfern verkaufen, ein Teil mit Klamotten aller Art, neu oder gebraucht. Außerdem gibt es Fisch, Käse, Honig, lebende Hühner und Küken und vieles mehr.
Leider hatte ich ja den Sonnabends Markt verpasst, weil es mir schlecht ging, aber auch an einem anderen Wochentag ist Mires ein netter Ort. Im Café an der Bushaltestelle tranken wir einen Kaffee und beobachteten das Leben und Treiben auf der Straße. Wir kauften in der Apotheke Fucicort, eine wunderbare Salbe gegen juckende Mückenstiche und alles mögliche andere.
Für eine Freundin sollte ich einen bestimmten Essig mitbringen, den es aber in Mires nicht gab, also fuhren wir nach Timbaki.

Raki Laden in Mires Restaurant Babis in Pitsidia

Timbaki ist der zweitgrößte Ort der Messara-Ebene. Besonders interessant ist der Ort nicht, man hat den Eindruck Timbaki besteht nur aus einer langen staubigen und heißen Durchgangsstraße, hat aber einen schönen großen Supermarkt unweit des Ortseingangs aus Richtung Mires: "Marinópoulos". Auch hier fanden wir den gesuchten Essig nicht, aber wenigstens einen von der gleichen Firma.
Wir fuhren zurück, holten unsere Badesachen und weiter ging’s nach Matala. Wir ließen uns am Strand nieder, hielten es aber wegen des kalten Windes nur eine Stunde aus, und brachen unsere Zelte wieder ab und tranken „in der zweiten Reihe“ windgeschützt einen Kaffee und fuhren nach Pitsidia zurück. Auf unserem Balkon war der Wind auszuhalten und so blieben wir dort.
Zum Abendessen gingen wir ein Haus weiter, zu „Babis“. Das Essen war gut und die Chefin spricht gut Deutsch, denn sie war mehrere Jahre in Deutschland. Man sitzt auch sehr nett auf der Terrasse, also alles in allem empfehlenswert.

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Dienstag 07.09.2004

Wir frühstückten um 9:00, schrieben dann ein paar Postkarten und fuhren dann zum Komos Strand. Hier mieteten wir zwei Liegen mit Schirm am südlichsten Ende des Strandes. Der Wind war nicht mehr ganz so schlimm, aber es war doch kühl genug, dass ich mein T-Shirt nicht ausziehen wollte. Das Wasser war auch sehr kalt geworden und so ließen wir auch das Baden sein.

der Strand von Komos Elias verlassene Ecke am Strand von Komos

Am späten Nachmittag fuhren wir zurück nach Pitsidia, stillten unseren Durst mit einem schönen Bier, duschten den Sand ab und gingen wieder zum Dorfplatz. Dieses Mal hatte Georgia, die auch eine schöne Pension hat, wo wir früher immer gewohnt haben, ihren Laden offen und so konnte ich sie begrüßen. Wir aßen in einem anderen Restaurant, aber das Essen war wieder etwas enttäuschend.

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Mittwoch 08.09.2004

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Vori. Das Dorf liegt zwischen Mires und Timbaki abseits der Hauptstraße und lohnt einen Besuch wegen seines kleinen Volkskundemusuems. Hier sind viele Dinge aus dem alltäglichen ländlichen Leben ausgestellt, die so in dieser Form heute kaum noch oder gar nicht mehr benutzt werden, z.B. Fischfangutensilien, Pflüge, Dreschflegel, Hacken, Beile, eine große Auswahl von gewebten Teppichen und der dazugehörige Webstuhl, Krüge, Sättel, Körbe, Werkzeuge aller Art, altes Geld, Gewichte, Waffen und Musikinstrumente.

Museumseingang in Vori in Vori

Wir stellten unser Auto ab und gingen zu Fuß zum Museum, was trotz Ausschilderung etwas schwer zu finden ist. Das Museum ist zwar klein, aber alles ist sehr liebevoll hergerichtet. Nach dem Museum schlenderten wir noch ein wenig durch den Ort, leider sind eine Menge alter Häuser total verfallen.
Wir fuhren weiter nach Kokkinos Pirgos, das 2 km westlich von Timbaki liegt. Rolf kannte den Ort noch nicht und ich wollte ihm den hässlichsten Ort von Südkreta zeigen, aber es war enttäuschend, ich fand den Ort gar nicht mehr so hässlich, aber auch nicht so schön, sich lange dort aufzuhalten und so ging es weiter nach Agia Galini, eines der touristischen Zentren an der Südküste am westlichen Ende der Messara-Ebene. Wir fuhren über Timbaki, dann Richtung Rethymnon den Berg hinauf und dann ging es wieder steil den Berg hinunter. Oben am Hang gibt es viele der größeren Hotels der Pauschalurlauber, etwas weiter unten dann die kleineren Hotels und Pensionen und jede Menge Tavernen und Andenkenläden.

Ausblick auf der Fahrt Agia Galini

Alles wirkt sehr verschachtelt, man hat den Eindruck jeder hat da gebaut, wo es ihm gefiel, Und gerade diese Enge macht den ganzen Ort recht malerisch. Auch hier wurden keine Hochhäuser gebaut und alles wirkt nett und sauber. Unten angekommen liegt der malerische Hafen, kleine Fischerboote liegen dort und der Blick von unten auf den Ort ist wirklich sehr schön.
Wir tranken dann in einer der Gassen einen Kaffee und schlenderten dann noch ein wenig herum und fuhren dann wieder zurück bis Matala um im hintersten Ende der Bucht ein Nachmittagsbier zu trinken, dort war nämlich am wenigsten Wind. Es war eine Bar und deshalb teuer, aber der Blick von der Terrasse auf Matala in der späten Nachmittagssonne war zauberhaft und so blieben wir eine ganze Weile dort sitzen.
Zum Abendessen fanden wir uns wieder bei Babis in Pitsidia ein. Nach dem Abendessen gingen wir in das Lokal gegenüber zur Bodikos Pizzeria, denn es gab Fußball, WM Qualifikation Türkei gegen Griechenland und wir hofften auf gute Stimmung. Leider war das Spiel sterbenslangweilig und es fiel kein einziges Tor.

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Donnerstag 09.09.2004

Der Wind hatte deutlich nachgelassen und so beschlossen wir doch noch einen Strandtag einzulegen. Wir fuhren also in Richtung Matala, bogen am Campingplatz rechts ab, folgten dem Verlauf der Straße und kamen zu dem kleinen Kirchlein, wo man früher nicht mehr weiterfahren konnte, weil die Straße hier endete. Eigentlich endet die Straße hier immer noch, aber der Weg nach unten wurde deutlich verbreitert und wir sahen andere Autos dort hinunter bis zum Strand fahren, also probierten wir es auch. Wir kamen auch heil unten an, was aber doch recht abenteuerlich war, den auf der Sandpiste gerät man sehr leicht ins rutschen und es ist auch sehr steil. Also nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen. Ich selbst würde dort niemals hinunterfahren. Wir blieben den ganzen Tag am Strand.
Zum Abendessen gingen wir dieses Mal in die „Fußballkneipe“, denn dort hatten wir am Tag vorher andere Leute lecker aussehende Pizza essen sehen, und wir wollten nun auch die Pizza probieren. Sie war auch wirklich gut, das Essen, was an die anderen Tische gebracht wurde, sah ebenfalls sehr lecker aus.

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Freitag 10.09.2004

Unser letzter Tag in Pitsidia sollte ein Fototag werden, denn ich brauche für meine Internetseite noch ein paar Fotos. Zuerst fuhren wir zu den Ausgrabungen am Komos Strand, weil dort vormittags das Licht am besten ist, dann weiter nach Zaros zu den Forellen Tavernen, weil wir dort zwar schon mehrmals gegessen, aber niemals fotografiert hatten.

Ausgrabungen in Komos Zaros Forellenrestaurant

Von Zaros aus fuhren wir auf einer Straße weiter, die in der Karte als landschaftlich schöne Strecke gekennzeichnet ist, über Nivritos und Gergeri nach Agia Varvara, das an der Hauptverbindungsstraße von Iraklion nach Mires liegt. Die Straße war wirklich sehr schön, ziemlich weit oben gelegen mit zum Teil wunderbaren Ausblicken, die Orte malerisch und verschlafen, aber auch jede Menge Wasserabfüllanlagen für Trinkwasser, was hier besonders gut ist. Auf Kreta kann man aber auch problemlos das Leitungswasser trinken, denn es kommt, zumindest im Süden aus den gleichen Quellen.

Pitsidia Pitsidia

Über Agii Deka ging es zurück nach Mires, wo wir zuerst im Schnaps und Weinladen Raki kauften, der aus Fässern in ganz normale Plastikwasserflaschen abgefüllt wird, und uns dann in unserem Stammcafé niederließen, um wieder Kaffee zu trinken und das Treiben an der Bushaltestelle zu beobachten, kurz relaxen. Über eine Stunde konnten wir uns nicht von dort trennen, aber schließlich rafften wir uns doch auf und fuhren noch einmal zu unserem Lieblingssupermarkt nach Timbaki und dann weiter nach Matala zum Buchladen, um noch einen Kalender als Mitbringsel und einen für uns zu kaufen. Ich persönlich finde diese Fotokalender mit Fotos von Kreta oder anderen griechischen Gegenden immer sehr schön.

Pitsidia Pitsidia

Der krönende Abschluss unserer Fototour war der Spaziergang durch Pitsidia bis zum Friedhof und dann zum Dorfplatz. Leider war dort alles noch geschlossen, obwohl es schon 17:30 war, so kehrten wir durstig zum Acropol zurück. Den letzten Abend wollten wir keine Experimente mehr machen und gingen wieder zu Babis essen, und es war wie immer gut.
In etwas wehmütiger Abschiedsstimmung saßen wir dann auf unserem Balkon herum, als Rolf plötzlich das Licht ausmachte, dachte ich, aber nach einem kurzen Rundumblick stellte es sich heraus, das Rolf es wohl nicht gewesen war, in ganz Pitsidia gab es keinen Strom. Was zur Folge hatte, dass die Sterne sich wunderbar vom Nachthimmel abhoben. Der Spuk dauerte nur etwa eine halbe Stunde, dann gab es wieder Licht.

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letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig

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