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Reisebericht

Sonntag 02.9.2001

Kreta Karte Nach dem Frühstück fuhren wir zum Komos Strand. Noch vor ein paar Jahren war der Strand nur durch einen halbstündigen Fußmarsch von Pitsidia aus erreichbar. Entweder man ging die Straße in Richtung Matala und bog am Campingplatz rechts ab und dann immer am Berghang entlang bis zum Strand, oder man ging durchs Tal, ein Feldweg hinter dem Akropol führte bis zu den Ausgrabungen am Strand. Heute ist der Feldweg eine Straße, die in der prallen Sonne liegt, aber keine Steigungen hat und sich gut befahren lässt. Auch der andere Weg am Campingplatz vorbei lässt sich inzwischen gut befahren, nur das letzte steile Stück muss man laufen, wenn man keinen Jeep hat.
Die Ausgrabungen von Komos werden seit 1976 durchgeführt, hier lag der alte Hafen von Festos, der ca. 1550 v. Chr. durch ein Erdbeben zerstört wurde. Die Ausgrabungen gehen Jahr für Jahr ganz gut voran, zu besichtigen sind sie allerdings nur von außen als Zaungast.

Der Strand von Komos Ausgrabungen von Komos

Diese Ausgrabungen und der Umstand, dass am Strand von Komos die selten gewordenen Meeresschildkröten ihre Eier ablegen, verhindert, dass dieser Strandabschnitt bebaut wird. Das einzige Haus am südlichen Ende des Strandes ist eine kleine Taverne mit Selbstbedienung, wo es Kleinigkeiten zu essen und etwas zu trinken gibt.
Dadurch, dass man jetzt zum Strand fahren kann, ist es hier deutlich voller geworden, sogar ein Sonnenschirm und Liegenverleih hat sich angesiedelt (sehr teuer). Trotzdem wirkt der Strand niemals richtig voll, denn er zieht sich kilometerlang nach Norden, vorbei an Kalamaki bis nach Kokkinos Pirgos.
Wir mieteten trotz der Wucherpreise einem Schirm und Liegen und verbrachten so den ganzen Tag am Strand mit faulenzen, lesen und baden.

Matala Blick auf die Höhlen Matala

Zum Abendessen fuhren wir nach Matala zu den "Zwei Brüdern" und bummelten anschließend durch das abendliche Matala.
Matala liegt eingebettet zwischen mächtigen Sandsteinschollen in einer breiten Bucht. An den nördlichen etwa 40 Meter hohen Felshängen sind die berühmten Höhlenwohnungen der Jungsteinzeit zu finden. In den 60'er Jahren wurden die Höhlen von Hippies entdeckt, die sich dort einquartierten, von den Bewohnern Matalas gerade so geduldet, ihnen folgten in den Siebzigern Scharen von Rucksacktouristen, die auch alle in den Höhlen und am Strand schliefen, aber auch ihren Müll und Dreck überall herumliegen ließen. Nun entstanden die ersten Tavernen und Pensionen, denn es folgten die Individualtouristen, die ein Bett dem Strand vorzogen. Inzwischen wurden dann die Höhlen eingezäunt und durften nicht mehr betreten werden, um eine völlig Verwahrlosung und auch Zerstörung zu verhindern. In den Neunzigern wurden die Höhlen gesäubert, restauriert und sind heute gegen Eintritt zu besichtigen.
Die kleine Bucht wurde nach und nach ziemlich zugebaut, in den frühen Achtzigern wurden sogar die Bäume gefällt um mehr Platz zu gewinnen. Dann folgten die Pauschaltouristen und Matala platzte aus allen Nähten und zieht sich heute schon das ganze Tal hinter der Bucht entlang, mit neuen Hotelbauten, die allerdings alle nicht höher als zweistöckig sind, und so die Landschaft nicht allzu sehr verschandeln.
Die Einsamkeit findet man heute in Matala nicht mehr, aber doch noch verträumte Ecken, wie zum Beispiel eine kleine Felsenkirche am Südhang und kleine alte Häuschen, wenn man sich etwas von den Andenkenläden wegbewegt.
Tagsüber werden die Tagestouristen aus dem Norden am Strand "ausgekippt", verschwinden aber spätestens um 17:00 wieder. Dann ist es nur noch halb so voll und der Charme und die Schönheit der Bucht sind dann in der Abendstimmung wieder zu erkennen.
Wir genossen den Sonnenuntergang bei einem Drink an der südlichen Seite der Bucht mit Blick auf die Höhlen im weichen Abendlicht.

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letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig

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