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Reisebericht Sowjetunion 1987 Eriwan

Montag 14.09.1987

UdSSR Karte mit Eriwan Ausnahmsweise flogen wir mal nicht irgendwohin, sondern fuhren mit dem Bus. Um 10:00 ging es los. Unsere erste Station war der Sewan-See, den wir um 14:30 erreichten. Der See liegt in 1900 m Höhe, 60 km von Eriwan entfernt. Der See wir von allen Seiten von Gebirgsletten umgeben, die auf 2500 bis 2800 m ansteigen; südlich des Sees handelt es sich um erloschene Vulkane des Armenischen Hochlandes. Mit dem in Ostanatolien liegenden Van-See und dem im westlichen Iran liegenden Urmia-See gehört der Sewan-See zu den historischen Zentren Armeniens.
Am südwestlichen Ufer des Sees liegen zwei mittelalterliche Kirchen, die etwas größere Arakeloz-Kirche (Apostelkirche) von 874 und die kleinere Astwazin (Muttergottes) Kirche aus dem 9. Jh. Sie gehörten zu einem Kloster, dessen erste Anlage bis ins 4. Jh. zurückreicht. Beide Kirchen sind gute Beispiele für die Kreuzkuppelbauweise der armenischen Kirchenarchitektur.
Am See machten wir Pause, bekamen etwas zu essen und besichtigten die beiden Kirchen. Um 17:00 fuhren wir weiter und kamen eine Stunde später in Eriwan (Jerewan) an.

am Sewan-See Kirche am Sewan-See

Eriwan ist die Hauptstadt Armeniens und liegt in der Ararat Ebene am Flüsschen Rasdan, das aus dem Sewan See herabkommt. Im Süden wird die Stadt von dem etwa 50 km entfernten, bereits auf türkischen Boden liegenden Ararat, 5165 m, im Nordwesten vom Atagaz, 4095 m, überragt. Das Stadtbild wiest einen modernen Baustil auf. Alte Viertel fehlen fast völlig.
Eriwan ist eine der ältesten Städte der Welt und soll nach einer Keil-Inschrift im Jahr 783 v. Chr. gegründet worden sein. Der Ort ist end mit der dramatischen Geschichte Armeniens verknüpft. 1827 kam Eriwan mit Ostarmenien zu Russland, was später im Friedensvertrag von San Stefano (1878) bestätigt wurde. Nach der Oktoberrevolution wurde es unter der Führung des Architekten Tamanjan, der den neuzeitlichen armenischen Baustil begründete, zu einer modernen Großstadt gestaltet.
Im Hotel herrschte wohl eine gewisse Knappheit an Doppelzimmern, so bekamen wir ein Dreibettzimmer und eine unserer Reisegenossinnen bezog das dritte Bett.

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Dienstag 15.09.1987

Um 10:00 brachen wir zu einer Besichtigungsrundfahrt auf, die nur um 13:00 durch ein Mittagessen unterbrochen wurde.
Wir hatten sehr schönes klares Wetter und dadurch konnten wir den Ararat sehen, der meistens von dichten Wolken umgeben ist, die Reiseleiterin sagte uns, dass man ihn so schön selten sehen kann.

Denkmal Mutter Armeniens unterwegs in Eriwan

Zuerst fuhren wir zum Siegespark, schön angelegt auf dem Kanakerplateau, von dort hat man einen schönen Blick auf die Stadt. Im Park auch das Denkmal "Mutter Armeniens", das an die blutige Verfolgung der Armenier durch die Türken 1914/15 erinnert, als Tausende von Armeniern getötet wurden. Nach dem Park fuhren wir nach Etschmiadsin, 20 km westlich von Eriwan gelegen. Die Stadt ist das Zentrum der armenisch-gregorianischen Kirche mit Sitz des Kirchenoberhauptes, des Katholikus. Wir besichtigten die Kirchen der Stadt:
Kathedrale: Sie wurde 303 an der Stelle eines heidnischen Tempels errichtet. Bei Restaurierungsarbeiten fand man 1958 unter dem Hauptaltar Mosaiken.

Kirche von St. Hripsime in Etschmiadsin Kathedrale von Etschmiadsin

Die ältesten erhaltenen Baureste stammen aus dem Jahr 480. Die Kirche wurde im Laufe der Jahre mehrfach verändert, aus ihrer Entstehungszeit existieren noch einige Grabplatten. Im Innern befinden sich Malereien aus dem 17. Jh. In der 1868 angebauten Sakristei besteht eine reichhaltige Sammlung alter Kirchengeräte, Messgewänder und Handschriften.
Ripsime Zerkow wurde 618 errichtet und zeigt den reinsten altarmenischen Stil mit einer Kuppel und vier halbrunden Apsiden. In der Krypta das Grab der Märtyrin Ripsime, Anfang der 80er Jahre wurde die Kirche restauriert.
Gajane Zerkow wurde 630 erbaut und ebenfalls nach einer Märtyrin benannt. Sie ist eine dreischiffige, einfach gestaltete Kirche mit zentraler Kuppel mit harmonischen Proportionen.

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letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig

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