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Reisebericht Kykladen 2003 Naxos

Sonnabend 21.06.2003

Griechenland Karte Abfahrt aus Folegandros Wir frühstückten um 8:00 und brachen kurz nach 9 Uhr zur Fähranlegestelle auf: Die Fähre, wieder die Romilda, sollte eigentlich um 9:30 abfahren, aber sie war weit und breit noch nicht zu sehen. Schließlich kam sie doch irgendwann und fuhr mit einstündiger Verspätung ab. Die Fahrt führte über Sikinos und Ios nach Naxos, was wir uns als nächstes Ziel auserkoren hatten.
Es war schon fast 14:00 Uhr, als wir in Naxos ankamen, und wir stellten uns an einem der Hotelvermittlungsbüdchen an, aber die Abfertigung war etwas schleppend. Schließlich quatschte uns ein Taxifahrer an, wir sollten doch mitkommen und sein Hotel anschauen, wenn es uns nicht gefiele, würde er uns auch zurückfahren. Wir nahmen das Angebot an und wurden nicht enttäuscht. Er brachte uns zu Studios Katharina und Rosa, mitten in Naxos Stadt in einem ganz normalen Wohnviertel gelegen, ein richtig schönes Studio mit zwei Balkonen und das ganz für nu 20 € pro Tag, wir nahmen es sofort.
Naxos ist die größte Kykladeninsel und im Vergleich zu anderen Kykladeninseln ist sie sehr fruchtbar. Sie wird von Norden nach Süden von einem Gebirge durchzogen, das nach Osten steil abfällt, aber an seiner Westseite in sanftes fruchtbares Hügelgelände und wasserreiche Ebenen übergeht. Die Mehrzahl der Bevölkerung beschäftigt sich mit Ackerbau und Viehzucht, so das die Insel ansehnliche Überschüsse exportiert. Hauptsächlich werden Wein, Olivenöl, Fleisch, Kartoffeln, Milch und Käse produziert. Außerdem wird im Bergbau Marmor und Schmirgel abgebaut.

Unser Hotel in Naxos Blick von unserem Balkon

Die Mehrzahl der Bevölkerung lebt im Hauptort Naxos und in den umliegenden Dörfern, der Südteil der Insel ist praktisch unbewohnt.
Geschichte: Erste Besiedelung durch Karer und Kreter im 3. - 2. Jt. v. Chr., im 1. Jt. folgten ionische Griechen, die im 6. Jh. v. Chr. ihre Herrschaft über Paros, Andros und andere Insel ausweiteten. Naxos gehörte zum 1. und 2. attischen Seebund, danach kam es an Ägypten, zeitweilig an Rhodos und dann an Byzanz. Im Jahr 1207 besetzte der venezianische Edelmann Marco Sanudo die Insel und machte sie zum Mittelpunkt des Herzogtums der zwölf Inseln, das bis 1566 bestand.
1579 kam Naxos unter die Herrschaft der Türken, von 1770 bis 1774 unter russische Verwaltung, behielt jedoch wie auch die anderen Kykladen eine gewisse Autonomie. 1830 schloss sich die Insel dem griechischen Königreich an.

an der Promenade in Naxos Abendstimmung am Hafen

Wir richteten uns ein und machten uns dann auf den Weg. Unsere Wirtsleute hatten uns das Restaurant Galini empfohlen, direkt an der Hauptstraße gelegen, wir folgten der Empfehlung und wurden nicht enttäuscht, das Essen war gut und der Preis war auch in Ordnung. Danach machten wir einen Spaziergang durch die Stadt und kamen so auch zur Uferpromenade, wo sich Tavernen, Cafés und Reiseagenturen aneinander reihen.
In einer der Tavernen tranken wir ein Bier vom Fass, aber als wir bezahlen wollten konnten wir es kaum glauben, pro Bier wollten sie 5,-€ haben. Das ist schon recht üble Touristenausnehmerei, jedenfalls haben wir an der Promenade niemals wieder etwas gegessen oder getrunken.
Wir gingen dann wieder zurück zu unserem schönen Balkon, kurz nach 21:00 brachen wir wieder auf, tranken einen Ouzo im Kafeneon gegenüber, dazu gab es ein gegrilltes Tintenfischbein. Dann machten wir uns noch einmal auf den Weg zur Promenade, denn am Nachmittag wurde dort eine Bühne aufgebaut, am Abend sollte dort Live-Musik sein. Das war dann auch so und es waren wohl alle Einwohner an der Promenade unterwegs. Eine Weile hörten wir der Musik zu und genossen den Trubel, dann bekamen wir Durst, wollten aber an der Promenade nichts zu uns nehmen, sondern tranken noch etwas im Restaurant Galini, wo wir nachmittags gegessen hatten.

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Sonntag 22.06.2003

Wir frühstückten auf dem Balkon, die Zutaten dafür hatten wir bereits gestern gekauft. Gegen 10:00 brachen wir auf zum Stadtstrand von Naxos. Da wir nur grob die Richtung ahnten, sind wir einen Riesenumweg gelaufen. Der Strand ist sehr schön, zwar auch voll, aber dafür gibt es auch nette Tavernen, wo man essen und trinken kann. Das Wasser war noch recht frisch, aber wir sind von Südostasien wohl auch zu verwöhnt.

Stadtstrand von Naxos Platia Protodikiou in Naxos Stadt

Um 17:00 brachen wir wieder auf. Nach Duschen gingen wir wieder ins Galini etwas essen, dann machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch Naxos und waren um 21:30 wieder zurück. In dem benachbarten Kafeneon Apostolis saßen noch Leute, und so setzten wir uns dazu und tranken noch einen leckeren Ouzo.

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Montag 23.06.2003

Um 9:00 kam unser Auto, ein kleine roter Atos, wir wollten nun die Insel erkunden und brachen um 9:30 auf. Wir fuhren in Richtung Chalki und folgten dann einem Wegweiser zum Demetria Tempel, den wir uns dann auch anschauten. Danach durchquerten wir das Tragea-Becken, eine fruchtbare Ebene, deren Hauptort Chalki ist.

der Weg zum Demetria Tempel auf Naxos Demetria Tempel auf Naxos

Etwa 3 km nördlich liegt Moni und etwa 500m vor dem Ort findet man die älteste byzantinische Kirche von Naxos, die Panagia Drossiani. Die Kirche stammt aus dem 6. Jh. und besteht aus drei kleinen Kapellen, und wirkt dadurch etwas "zusammengebastelt". In der kleinen Kirche sahen wir sehr alte byzantinische Fresken, es sollen die ältesten im gesamten Balkanraum sein.
Wir konnten uns die Kirche ganz in Ruhe ansehen, denn außer uns war dort niemand, nur die Frau, die auf die Kirche aufpasst und uns ein kleines Heiligenbildchen verkauft, natürlich zu Gunsten der Kirche, um sie zu erhalten.

byzantinische Kirche auf Naxos Bergdorf Moni auf Naxos

In Moni tranken wir noch einen griechischen Kaffee und fuhren dann weiter über Filoti, Apirathos, und Koronida, das auf 700m höchst gelegenste Bergdorf auf Naxos.
Die Straße führte dann weiter in sehr abenteuerlichen Serpentinen wieder hinunter in den Norden der Insel nach Apollonas. Der kleine Fischerort hat sich in den letzten Jahren zu einem gut besuchten Touristenort entwickelt, liegt auch ganz malerisch in einer Bucht, wirkt aber alles in allem etwas tot. Direkt an dem kleinen Hafen stehen einige Tavernen und wir konnten uns dort stärken. Nach unserem kleinen Imbiss wollten wir nun noch die Sehenswürdigkeit des Ortes besichtigen, den Kouros. Diese Statue, die einen nackten Jüngling darstellt, stammt etwa aus dem 6. Jh. v. Chr. Solche Statuen wurden auf Gräbern junger Männer oder als Weihgaben in Tempeln aufgestellt.
Wir folgten dem Wegweiser, asteten in der prallen Mittagssonne den Berg hinauf und fanden den Kouros dann in dem alten Steinbruch. Er ist 10,45 m groß und liegt dort herum, warum er nicht fertig gestellt wurde, ist unbekannt.

Apollonas auf Naxos Kouros von Apollonas

Wir spazierten wieder in den Ort zurück und fuhren wieder in Richtung Naxos Stadt, dieses Mal allerdings die Küstenstraße entlang, eine wesentlich schönere Strecke und auch nicht so abenteuerlich. Gegen 17:00 waren wir wieder in unserem Hotel.
Zum Abendessen wollten wir mal etwas anderes ausprobieren und nahmen ein Restaurant, was auf der Papavasiliou Straße liegt, an der Ecke, wo man zur Hafenpromenade abbiegt. Die Straße zur Promenade ist an dieser Stelle recht steil, und so stehen auch ein Großteil der Tische dieser Taverne recht schief. Aber das Essen war gut, sehr köstliche gegrillte Leber. Unser Verdauungsspaziergang führte uns wieder zur Uferpromenade mit dem Versuch ein bezahlbares Bier zu bekommen, aber das war dann recht erfolglos, also gingen wir in unser Hotel zurück und verbrachten den Rest des Abends auf dem Balkon.

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Dienstag 24.06.2003

Wir fuhren um 10:00 wieder los, dieses Mal in Richtung Süden, um uns die schönen Strände südlich von Naxos Stadt anzuschauen. Strände gab es schon eine Menge, zum Teil auch wirklich schön, aber meist ohne Liegen oder Schirme und wir wollen nicht den ganzen Tag in der Sonne braten, also beschlossen wir dann doch bei unserem Stadtstrand zu bleiben, den konnten wir ja wunderbar zu Fuß erreichen.

Taverne bei Moutsouna auf Naxos Unterwegs auf Naxos

In Pyrgaki tranken wir Kaffee und fuhren dann wieder zurück, um auf die Ostseite von Naxos zu fahren und so mussten wir die ganze Insel durchqueren und fuhren wieder über Chalki und Filoti nach Moutsouna. Die Strände waren dort nicht so schön und eigentlich gab es nur Einsamkeit. Wir fuhren noch so weit nach Süden, bis die Straße endete und machten dann kehrt. Auf dem Hinweg hatten wir in Moutsouna eine ansprechend aussehende Taverne gesehen und dort kehrten wir dann ein. Die Taverne war sehr nett und ansprechend , aber das Essen leider nur mittelmäßig.
Gegen 17:00 waren wir wieder zurück in Naxos und gaben unser Mietauto wieder ab, aßen dann in einer der Tavernen in den Touristenstraßen, es war aber trotzdem gut. Der Abend endete wieder auf dem Balkon.

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Mittwoch 25.06.2003

Gleich früh machten wir uns an die Arbeit, ein paar Urlaubskarten zu schreiben und brachten sie dann auch gleich zur Post und gingen dann erst zum Strand.
Das Wasser war spiegelglatt, eher wie an einem See. Merkwürdigerweise kamen dann plötzlich Wellen, es wirkte so als hätte sie jemand "eingeschaltet". Das ging so etliche Minuten, dann hörten sie plötzlich wieder auf. Das passierte insgesamt 3 mal, wir wussten nicht, war der Verursacher der Meltemi oder eine ankommende Fähre.

Abendstimmung in Naxos Stadt Abendstimmung in Naxos Stadt

Um 16:30 brachen wir vom Strand auf, saßen dann wieder einmal auf unserem Balkon herum, und gingen dann zum Essen wieder in das Lokal an der Ecke, um noch einmal gegrillte Leber zu essen.
Nach dem Essen wollten wir uns den Sonnenuntergang am Tempeltor, das an der nördlichen Buchtseite auf dem Inselchen Palatia steht. Das Tor gehört zu den Überresten eines Tempel aus dem 6. Jh. v. Chr. Was sich da zum Tor bewegte, kam einer mittleren Völkerwanderung gleich, irgendwie hatten wir dazu keine Lust und sahen uns den Sonnenuntergang von der Fähranlegstelle aus an.

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Donnerstag 26.06.2003

Um 10:00 gingen wir los in Richtung Altstadt, das ehemalige Kastro. Es wurde von den venezianischen Herzögen auf dem 50 m hohen Felsen über dem Hafen errichtet und war von einer 3 m hohen Mauer geschützt. Der Kastro-Stadtteil war unter den Venezianern den Katholiken vorbehalten, während die orthodoxen Griechen im angrenzenden Bourgos-Viertel wohnten. Später siedelten sich Armenier und Kreter in eigenen Vierteln an, außerdem gab es ein jüdisches Viertel.

Der Kampf mit der Tasche im Kastro-Stadtteil in Naxos Stadt

Wir erklommen den Berg und besichtigten zunächst die katholische Basilika aus dem 13. Jahrhundert.
Vor der Kirche war ein klitzekleiner Hund, und wir mussten ein bisschen mit ihm spielen, er kämpfte mit meiner Handtasche und es war nicht ganz klar, wer von den beiden gewonnen hat. Die Besitzerin des kleinen Kerls gab uns den Hinweis auf das kostenlose byzantinische Museum, das wir dann auch besuchten. Es ist recht klein, aber ganz sehenswert, das schönste aber ist der Blick vom Balkon.
Danach besuchten wir noch das Archäologische Museum, das im ehemaligen Jesuitenkloster neben der Basilika untergebracht ist. Das Museum zeigt hauptsächlich Funde aus der Bronzezeit (3. Jt. v. Chr.) , die von Ausgrabungen auf Naxos stammen. Wir schlenderten noch eine ganze Weile durch die engen Gassen der Altstadt und trafen erstaunlicherweise dabei kaum andere Touristen, denn die Altstadt ist wirklich sehr sehenswert.

Basilika im Kastro-Stadtteil in Naxos Stadt Ausblick vom Kastro-Stadtteil auf Naxos Stadt

Mehr durch Zufall kamen wir an noch einem Museum vorbei, am "Domus Della Rocca", das ist der Familiensitz der Della Roccas-Barozzi, und er befindet sich hinter dem nördlichen Burgtor und wurde ebenso wie das Kastro im 13. Jh. erbaut und 1694 von Sforza Castri renoviert und erweitert. Der Teil der Burg, der als Wohnung diente, enthält jetzt das Museum und ist vollständig mit alten Möbeln und Gegenständen eingerichtet. Die heutigen Bewohner sind die direkten Nachfahren. Dieses Museum hat uns am allerbesten gefallen.
Irgendwann bekamen wir Hunger und probierten es mit eine Pitta Gyros in einem Imbiss am Anfang der Uferpromenade, sehr lecker und nicht teuer.
Wir gingen dann noch weiter am Wasser entlang bis zum Strand, wo wir uns zum Kaffeetrinken eine gemütliche Taverne aussuchten. Abendessen gab es dann wieder im Restaurant Galini.

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Freitag 27.06.2003

Von diesen Tag gibt es eigentlich nichts zu berichten, wir verbrachten ihn am Strand, waren faul und lasen.

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letzte Änderung: 29.11.2019 · Copyright © 2003 - 2024 by Angelika Rosenzweig

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